Im Portrait: Stefan Berthold

Im Portrait

Sein Hof „Beim Müller“ liegt im Glonntal zwischen Markt Indersdorf und Petershausen. Die Familie Berthold lebt schon seit langer Zeit in dieser Gegend: Die Familienchronik reicht zurück bis 1436, als erstmals ein Berthold einen Hof im Glonntal bewirtschaftete. Bereits Mitte der 1980er Jahre suchte sein Vater, Josef Berthold, einen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Boden und Tieren in der Landwirtschaft. Durch die Bekanntschaft mit Naturland-Mitbegründer Richard Storhas kamen die Bertholds zu der Überzeugung, dass die ökologische Wirtschaftsweise auf ihrem Betrieb funktionieren würde. 1995 stellten sie auf ökologischen Landbau um. Seit 1997 ist der Hof als Naturland-Betrieb anerkannt. Der Betrieb bewirtschaftet rund 55 ha Acker- und Grünland.

Seit 2004 wird im Betrieb Berthold Öko-Schweinemast betrieben, denn einerseits ist ein Bauernhof erst mit Tieren richtig komplett und andererseits lassen sich die Wirtschaftskreisläufe mit Tieren viel leichter schließen. Sie fressen zum Beispiel Feldfrüchte, wie Kleegras und Ackerbohnen, die zur Bodenverbesserung gepflanzt werden. Ihr Mist und die Gülle lassen sich wiederum als hervorragender Dünger ausbringen. So wird der Abfluss an Nährstoffen gering gehalten.

Als Öko-Bauer achtet er auf eine tiergerechte Haltung und die umweltfreundliche Bewirtschaftung der Ackerflächen. Auf insgesamt 150 Mastplätzen bringt er jährlich rund 300 Schweine zur Schlachtreife. Neben der Schweinemast baut er Kartoffeln, Leguminosen und Getreide an.

Wie alle Öko-Bauern bewirtschaftet Stefan Berthold seine Flächen in Fruchtfolge. Er beginnt stets mit Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen sowie Kleegras. Diese Pflanzen verdrängen das Unkraut, lockern den Boden und binden Stickstoff aus der Luft, der als Dünger wirkt. Auf diese erste Frucht, die ein bis zwei Jahre stehen bleibt, folgt Getreide, das auf dem nährstoffangereicherten Boden gut gedeiht. Daran schließen sich Hackfrüchte wie Körnermais, Sonnenblumen sowie Erbsen oder Ackerbohnen an.

Weil der größte Teil der Bodenfrüchte an die Schweine verfüttert wird, kann er sie fast ausschließlich selbst versorgen, ohne Futter zukaufen zu müssen. Nur Eiweißkomponenten und Mineralfutter kommen ergänzend dazu. So besteht die Kost der Schweine in erster Linie aus Getreide, Ackerbohnen und Körnermais sowie aus sehr eiweißreichen Sonnenblumenpresskuchen.

Auch die Einstreu für die Tiere wird auf dem Betrieb selbst erzeugt. Ein großer, geräumiger Stall bietet den Schweinen das ganze Jahr über Auslauf ins Freie und viel Platz zum Wühlen.

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